
Ich bin zutiefst bestürzt über den Tod meines Freundes und Genossen Giuseppe Bruno. Meine Gedanken sind im Moment ganz bei seiner Familie, sagte Turgut Yüksel. Sein Tod erfüllt mich mit großer Trauer. Giuseppe Bruno trug nicht nur zusammen mit vielen anderen seiner Gastarbeiter-Generation einen großen Teil zum Wohlstand dieses Landes bei, sondern war auch ein Symbol für gelungene Integration. Sein Kampf für die Anerkennung und den Respekt vor den Leistungen seiner Generation war vorbildlich und inspirierend.
Giuseppe Bruno kam 1962 im Alter von 16 Jahren und als Sohn einer sizilianischen Familie nach Frankfurt. Er war stolzer Sizilianer und zugleich überzeugter Frankfurter. Seine Pläne, nach Renteneintritt in sein Herkunftsland zurückzukehren gab er auf, um in Frankfurt, seiner mittlerweile neuen Heimat, zu bleiben. Als Gastarbeiter der ersten Generation hat er wie viele andere zum Wohlstand und Frieden beigetragen. Er hat in vielen Bereichen gearbeitet und war zuletzt bei der FES tätig. Sein Leben hat Giuseppe Bruno in zwei Büchern dokumentiert. Im Rahmen von Zeitzeugengesprächen war er ein gern gesehener Gast auch in vielen Schulen. Ein bedeutender Teil seines ehrenamtlichen Engagements war der Errichtung von zwei Denkmälern zu Ehren seiner Gastarbeiter-Generation gewidmet eines für Butera auf Sizilien und eines für den Vorplatz des Frankfurter Hauptbahnhofes.
Auf Sizilien ist bereits vor einigen Jahren ein solches Denkmal errichtet worden. Frankfurt täte gut daran, den bereits mehrfach gefassten Beschluss der Stadtverordnetenversammlung endlich umzusetzen und auch hier ein Denkmal zu realisieren, um die Leistung der Generation von Giuseppe Bruno noch zu deren Lebzeiten anzuerkennen, so Yüksel.