Was wir brauchen sind mehr öffentliche Schulen, keine türkischen: SPD sieht Schulgründungspläne kritisch

Gestern bekannt gewordene Recherchen des HR berichten von der geplanten Gründung einer neuen Frankfurter Grundschule durch die der so genannten Gülen-Bewegung nahe stehende Gesellschaft GeBiF. „Was wir in Frankfurt brauchen sind mehr öffentliche Schulen mit interkultureller Ausrichtung, die allen Kindern gleich welcher Herkunft, welchen Glaubens und welcher finanziellen Möglichkeiten offen stehen. Türkisch-islamistische Missionierungsgemeinden können meiner Ansicht nach kein Bestandteil guter und freier Bildung sein“, kritisierte der integrationspolitische Sprecher der SPD-Fraktion und Landtagsabgeordnete Turgut Yüksel.

In verschiedenen deutschen Städten konnten Gülen-nahe Organisationen bereits erfolgreich Bildungseinrichtungen und sogar Schulen eröffnen. Auch in Frankfurt werden bereits einige einschlägige Einrichtungen betrieben. Yüksel warnt indes schon seit mehreren Jahren vor der Strategie der Gülen-Bewegung, durch missionarisch-religiöse Erziehung systematisch einen gesellschaftspolitischen Wandel voranzutreiben. „Manchmal ist ein kritischer Blick lohnenswerter als eine voreilige Umar-mungsstrategie, die nur scheinbar einem interkulturellen oder interreligiösen Dialog dient“, so Yüksel.
Jetzt gelte es den Initiatoren Druck zu machen, ihren politisch-religiösen Hintergrund klar zu benennen sowie ihre Finanzierungsgrundlage offenzulegen, so Yüksel weiter. „Es reicht mir nicht, wenn die Initiatoren eine Verbindung zur Gülen-Bewegung abstreiten, aber mehrfach auf der offiziellen Internet-Seite der Bewegung erwähnt werden. Da kann doch etwas nicht stimmen.“ Das Kultusministerium müsse zudem alles tun, um zu verhindern, dass sich Indoktrination und Missionierung im deutschen Bildungssystem etablieren können.